Wie wirkt Kreon®? Kinderleicht erklärt, mit einer Reise durch den Verdauungsapparat
Stell Dir vor, Du hast einen großen Teller mit Deinem absoluten Lieblingsessen vor Dir stehen. Es riecht so lecker und – schwupps – verschwindet der erste Happen auch schon im Mund. Von hier aus legt Dein Essen in Deinem Körper einen sehr weiten Weg zurück. Rund fünf Meter, um genauer zu sein. Das ist in etwa so viel wie fünf riesengroße Schritte.
Warum Dein Körper überhaupt Nahrung braucht, weißt Du bestimmt schon. Er gewinnt daraus Energie und die brauchst Du zum Spielen, Bewegen und damit Du Dich gut konzentrieren kannst. Fehlt Deinem Körper Energie, fühlst Du Dich müde und schlapp.
Dein Lieblingsessen beginnt seine Reise also im Mund. Beim Kauen wird es mit Speichel vermischt, damit Du es besser herunterschlucken kannst. Durch die Speiseröhre rutscht die Nahrung dann direkt in den Magen. Hier wird sie so lange geknetet und mit Magensaft gemixt, bis daraus ein flüssiger Speisebrei entsteht.
Damit die Verdauung richtig gut funktioniert, gibt es viele wichtige Helfer in Deinem Körper. Die Bauchspeicheldrüse ist so ein Helfer. Hier werden die sogenannten Verdauungsenzyme hergestellt, die die Nahrung in ganz kleine Teile zerlegen. Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht stark genug oder krank ist, produziert sie nicht genug Enzyme und benötigt etwas Hilfe. Man nennt das dann Bauchspeicheldrüsenschwäche oder exokrine Pankreasinsuffizienz. Um die Bauchspeicheldrüse zu unterstützen, gibt es Medikamente, die Enzyme enthalten (wie z.B. Kreon®). In den Medikamenten sind genau die wichtigen Enzyme enthalten, die Deinem Körper fehlen.
Aber zurück zu Deinem Lieblingsessen. Schauen wir mal, bei welcher Station es mittlerweile angekommen ist.
Nach der Wanderung durch den Magen ist es jetzt im Dünndarm angelangt. Jetzt haben die Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse (oder einem Medikament) ihren großen Einsatz. Sie zerlegen die Nahrung in kleinste Bausteine. Diese wandern durch die Dünndarmwand direkt ins Blut. So wird der Körper mit lebensnotwendigen Bausteinen versorgt.
Es gibt aber auch Nahrungsreste, für die Dein Körper keine Verwendung mehr hat. Sie können nicht weiter verdaut werden und wandern in den Dickdarm. Hier werden sie auf den Abtransport vorbereitet. Der Dickdarm zieht das Wasser aus dem Brei und macht ihn fester. Was übrig bleibt – ab in die Toilette.
Diese Erklärung basiert auf „Eine Reise durch den Verdauungsapparat“ von Autorin Bärbel Palm, Diätassistentin (Pädiatrische Ernährungstherapie und Mukoviszidosetherapie VDD), DKL, Diabetesberaterin DDG, Mitglied des AK Ernährung im Mukoviszidose e.V.